Schublade ...

Oioioi ... da schreibt man wochenlang an einem Roman und dann ... grübelt man ... und überlegt ... und fühlt hinein ... und stellt fest, dass dieses Buch nicht einem selbst entspricht. Das bin nicht ich. Ja, die Geschichte ist nett, die Figuren auch, manches ist witzig, manches berührend, aber dennoch, das Ganze ist unstimmig, nicht in sich, sondern zu mir. Und dann grübelt man weiter. Natürlich, es ließe sich überarbeiten, dazu sind erste Fassungen ja da, dass man sie überarbeitet. Aber es würde nichts an der Grundsache ändern: dass diese Geschichte, so wie Proschat und ich sie 1998 konzipiert hatten, nicht (mehr) mir entspricht. Und dass es wohl keine gute Idee ist, mit einem Roman einen Agenten zu suchen, wenn dieser Roman nicht ein klares Bild des Autors widerspiegelt ...

Noch kann ich nicht ganz genau den Finger darauf legen, was an der Geschichte nicht "ich" ist. In gewisser Weise war sie ja "historisch" (auch wenn man sie klarer in die 90er setzen müsste), und ich habe schon das Gefühl, dass meine Stärke eher in den historischen Romanen liegt. Vielleicht bin ich da aber auch gerade noch im Lesedunst von Jojo Moyes' "Ein Bild von dir", das mich sehr berührt hat in vielen Bereichen (ich werde überhaupt immer mehr zum Jojo Moyes Fan, zumindest was ihre historisch angesiedelten Bücher betrifft). Aber mit Geschichten ist es manchmal wie mit Menschen. Man glaubt, jemanden zu mögen, aber wenn man dann wochenlang miteinander in ein Zimmer gesperrt ist, merkt man, dass die Chemie doch nicht stimmt. Oder man merkt es eben erst dann, wenn man wieder Abstand zueinander hat und feststellt, dass man den anderen gar nicht vermisst ...

Was ich mit dem Thema Agent mache, weiß ich noch nicht, denn das Projekt, das schon seit längerem als zwei verschiedene, nun zu einem verschmolzenen Projekt in meinem Kopf herumschwebt, möchte ich nicht monate- oder jahrelang in irgendwelchen Warteschleifen kurven lassen, denn es soll eine Serie werden. Aber dafür wird sich noch eine Lösung finden.

Jetzt kommt mein Revival-Projekt eben zurück in die Schublade. Versehen mit Notizen und Kommentaren. Dort ist es nun mehr als 20 Jahre gelegen, vielleicht passt es ja ein andermal.

Und dann geht es ans Recherchieren ...

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