Manchmal denke ich, dass Autor wirklich der beste Beruf ist. Nicht nur kann ich mir meine Zeit frei einteilen und (meist) auch, mit welchen Themen ich mich befassen möchte, ich kann einen Tag wie den heutigen durchaus als "Arbeitstag" zählen lassen ... Um für meinen neuen Roman (die Serie) ein mehr als erlesenes Gefühl für eine meiner Figuren zu bekommen, habe ich heute einen Rechercheausflug auf die Riegersburg gemacht.
Nein, ich habe nicht die Epoche gewechselt, in der die Serie spielen wird, die bleibt in der Keltenzeit.
Ich habe diese Dame hier besucht:
Sissy, wunderschöne Rabin mit ungeheuer sexy Stimme.
Die Intelligenz von Raben ist mit der von Primaten vergleichbar und sie können - ähnlich den Beos und Papageien - Menschenworte lernen. Wobei, wie der Falkner sagte, Raben nicht nur Worte wiederholen und nachplappern, sondern durchaus zu sinnvollen Antworten fähig sind. So könnte man einen Raben nach dem Wetter fragen und er würde mit der richtigen Antwort aufwarten, da ihm der Inhalt der Worte bewusst ist. Ähnlich wohl dem Gorilla, der sich in Gebärdensprache mit Menschen unterhalten konnte.
Bei allen Tieren sieht man ihre Seele, wenn man in ihre Augen blickt, und jedes Tier hat einen eigenen Charakter, heute aber Sissy und ihren Partner Franzl zu beobachten, war noch auf eine andere Weise berührend, denn es war, als könnte man ihren Gedanken folgen.
Wenn man mit solchen Tieren in Kontakt kommt - sei es damals die Orang Utan Dame Nonja in Schönbrunn, die mich (und meinen Papa) mittels Gesten bat, jedes einzelne Teil aus meinem Rucksack durch die Glasscheibe begutachten zu können, oder der tiefe Blick, den einem ihr Partner Wladimir auch heute noch schenkt, sei es Sissy die Rabin oder eigentlich jedes andere Tier - dann kann man nicht begreifen, wieso wir Menschen uns über diese Wesen stellen und meinen, mit ihrem Lebensraum anstellen zu dürfen, was wir wollen. Aber das ist eine andere Geschichte ...
Heute möchte ich einfach vermitteln, wie schön es ist, Autor zu sein, weil man all diesen Dingen nachgehen kann, weil man sie aufsaugen kann und versuchen, diese Gefühle anderen durch die eigenen Bücher zu vermitteln.
Deshalb ein paar Bilder, um euch ein wenig an meinem Ausflug teilhaben zu lassen.
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Maria Magoun (Dienstag, 29 September 2020 04:10)
Wie immer war es ein grosser Genuss fuer mich Deinen Leserbrief zu lesen. Das Gedicht finde ich herrlich witzig, die Geschichte ist herzerfrischend und die Bilder von den gefiederten Raubvoegeln sind ausgezeichnet. Die Beschreibung Deines Alltags - hin und her gerissen zwischen Haushaltsarbeiten und schriftstellerischen Ambitionen - ist grossartig und sehr unterhaltend. Nur brav so weitermachen! Herzlichste Gruesse! Maria