
Seit zehn Jahren veröffentliche ich nun Romane (und habe ganz vergessen, dieses Jubiläum zu feiern), und seit Anbeginn ist Veronika Tanton bei den meisten meiner Werke meine Cover Designerin. Wir sind miteinander gewachsen und unsere Zusammenarbeit war wohl immer schon für einen Cover-Prozess ungewöhnlich.
Verlagsautoren haben bei ihren Covern oft kaum etwas mitzureden, der Verlag bestimmt den Designer und auch das fertige Cover, bestenfalls darf man noch seine Meinung kundtun – aber hat keine Entscheidungsgewalt.
Verlagsunabhängige Autoren haben mehrere Möglichkeiten:
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Premade Covers. Inzwischen gibt es einige Webseiten, die bereits fertige Cover anbieten, bei denen nur noch Titel und Autor ausgetauscht werden müssen. Vor allem in populären Genres wie Romance oder Krimi lässt sich hier durchaus günstig ein gutes, professionelles Cover erstehen. Manche Autoren gehen sogar soweit, dass sie erst ein Premade-Cover kaufen und dann das Buch dazu schreiben …
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Eine Cover-Firma wie Damonza, denen man eine Zusammenfassung der Geschichte schickt, ein paar Fragen beantwortet und auch Beispiele für Cover mitsendet, die einem gefallen. Dann erhält man von ihnen zwei Entwürfe, aus denen man auswählt, oft sind noch eine bestimmte Anzahl an Nachbesserungsrunden im Preis inkludiert. Wer genau das Cover gestaltet hat, weiß man meist nicht.
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Man sucht sich einen persönlichen Cover Designer, der Prozess ist zumeist ähnlich wie bei 2., außer, dass man weiß, welche Person das Cover gemacht hat.
Und dann gibt es noch so Sonderfälle wie mich … Veronika und ich kannten einander bereits, ehe ich mein erstes Buch herausbrachte und wir wohnen nur ein paar Autominuten voneinander entfernt. Ich schicke also keine Zusammenfassung, sondern sitze mit ihr gemütlich beim Kaffee, wir besprechen Ideen und entwickeln gemeinsam am Computer das Cover. Es erspart viele hin und her geschickte Dateien und Mails, wenn alles „live“ geschieht („hier vielleicht heller“ – „die Schrift begeistert mich nicht“ etc).
Für meine neue Dilogie (die ursprünglich eine Trilogie hatte werden sollen) jedoch war ich mir nicht sicher, wie wir meine Idee umsetzen konnten. Ich hatte in der Buchhandlung eine Dilogie gesehen, deren Konzept mir gefiel – ein Gesicht, aufgeteilt auf zwei Cover. Ich schreibe ja in einer Nische innerhalb des Bereichs historische Romane/historische Fantasy und habe daher viel mehr Freiheiten in der Covergestaltung als Autorinnen, die in einem Populär-Genre den Spagat zwischen „soll vertraut wirken, also wie alle anderen Cover des Genres aussehen“ und „soll auffallen“ schaffen müssen. Leider aber ist es wirklich schwer, gute Stock-Fotos von Kelten (also, keltischen Darstellern, denn echte Fotos würden die Fähigkeit des Zeitreisens benötigen) zu finden. Abgesehen davon, dass ich kein Freund von reinen Fotocovern für meine Epoche bin. Und wie wir das grafisch umsetzen wollten, war mir ein Rätsel.
Wie so oft aber, liegt die Lösung näher als vermutet. Ich kenne Veronikas Tochter Jannike, seit diese ein kleines Mädchen war und wusste, dass sie gut zeichnen konnte. Was ich nicht wusste, war, wie gut sie inzwischen mit knapp 20 im Bereich Ölmalerei und Porträts geworden war … Und mit wie viel Enthusiasmus sie auf unsere Idee einstieg, das Coverbild zu malen …
Es folgten erste Skizzen (wobei das, was Jannike Skizze nennt, schon sehr ausgearbeitet ist!), nächtliche Besprechungen via milanote (eine mir bis dahin unbekannte Plattform, großartig für solche Projekte!) und Festlegung der Schriftpositionen in photoshop, damit sie das beim fertigen Bild schon berücksichtigen konnte.
In einigen Tagen sollte ihr Bild nun fertig sein und ich bin schon sehr aufgeregt. Es wird wohl das einzigartigste Cover, das ich je hatte. Nach den Covern der Kulm-Trilogie, für die damals Veronika die Coverfotos selbst fotografiert hat (und wir für Band 3 eine Teetasse meiner Oma opferten, die zerbrach), über jene der Wortflechterin Serie, für die ich jeden der Knoten selbst geknüpft hatte, nun also ein Cover, das ganz persönlich für diese Dilogie gemalt wurde.
In Zeiten der KI-Schwemme bereitet mir das noch mehr Freude!
In Kürze findet ihr dann das fertige Cover auf der Startseite.
Von den Göttern gesegnet, von ihrem Meister verflucht, war die Bardin Arduinna gezwungen, alles für ihre Liebe zu opfern.
Eine keltische historische Romanserie, die dich in Zeiten versetzt, als Wörter Waffen sein konnten und deine einzigen Freunde ein Wolfshund und ein Rabe.
Tauch ein in die Welt der Kelten und fühle den Pulsschlag jener Zeit in dir!
Randbemerkung: Ich bin Autorin, keine Historikerin, Archäologin oder Zeitreisende (das wäre spannend ...), ich gebe in meinem Blog einerseits nur meine Meinung weiter und andererseits Wissensbissen, die ich im Zuge meiner Recherchen für meine Keltenromane aus den verschiedensten Quellen zusammengetragen habe. Da ich jemand bin, der sich zwar Informationen und Geschichten merkt, aber nicht wissenschaftlich arbeitet, verzeiht bitte, dass ich (meist) keine Quellenangaben mache, schon gar nicht zu Wissensbissen, die man in vielen Quellen findet.
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